23. März 2024 07:00

Von der Dummheit und von der Ignoranz, eigene Lösungen zu denken Erst kommt das Bewusstsein, dann die Freiheit

Wenn alle frei sind, wer baut die Straßen?

von Manuel Maggio

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Bildquelle: ventdusud / Shutterstock Ähnlich wie bei uns Menschen: Nur wenige Kühe sehnen sich nach wirklicher Freiheit

Man stelle sich einmal folgende Situation vor: Der Staat und der gesamte Herrschaftsapparat schaffen sich über Nacht einfach ab. Alle Menschen sind frei von Zwang durch ein Gewaltmonopol und einer freien Gesellschaft steht nichts mehr im Wege. Ich denke, dass Ihnen ebenso wie mir klar ist, dass dies nicht gut gehen könnte, da sich der Großteil meiner Mitmenschen in diesem Land noch nicht einmal vorstellen kann, wie sich ohne Gewaltmonopol ein funktionierendes Straßennetz bauen lässt. 

Wenn Sie meine oben beschriebene Einschätzung teilen, möchte ich Sie dazu einladen, nun mit mir gemeinsam einen weiteren Schritt zu denken. Freiheit allein nützt nichts, wenn das entsprechende Bewusstsein dafür nicht vorhanden ist. Daraus könnte man dann weiter ableiten, dass es keinen Sinn macht, den Staat und seine Übergriffigkeit einzuschränken, wenn nicht gleichzeitig auch ein Bewusstseinswandel stattfindet. Die fehlende Bereitschaft, für sein eigenes Leben Verantwortung zu übernehmen, möchte ich heute als Ignoranz bezeichnen, die sich dann auch als Dummheit manifestieren kann. Auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass dies nicht ganz korrekt ist, könnte man vereinfacht auch die Gleichung aufstellen: Dummheit größer als Freiheit – oder Freiheit nützt nichts, wenn die meisten um einen herum dumm sind. Da Dummheit oft auch als das Gegenteil von Intelligenz angesehen wird, finde ich es nicht so abwegig, von Dummheit zu sprechen.

Bereit für ein weiteres Gedankenspiel? Ich habe von einem Bauern gehört, bei dem die Kühne mittlerweile zu faul sind, auf die Weide zu gehen, und stattdessen auch im Sommer freiwillig im Stall bleiben. Was würde passieren, wenn ich zu diesem Bauern ginge und seine Kühe freikaufte? Ganz egal, welche Summe, ich zahlte sie, und danach wären die Kühe frei und könnten ihr Gefängnis verlassen. Wären Kühe in der Lage, auf sich gestellt zu überleben? Die Kühe des beschriebenen Bauern wohl kaum, aber ich vermute mal, dass es ja auch noch freiheitsliebende Kühe gibt. Sind Kühe also in der Lage, sich in der freien Natur das ganze Jahr über zu ernähren? An dieser Stelle frage ich mich, wie weit die Domestizierung des Menschen schon vorangeschritten ist. Ich denke, von mir selbst behaupten zu können, ganz ohne Staat und staatliche Institutionen überlebensfähig zu sein – aber wie sieht es mit meinen Mitmenschen aus?

Je mehr ich über die Dummheit und die Freiheit so nachdenke, erkenne ich eine Art Reihenfolge oder, besser gesagt, Prioritäten, wenn es um das Erreichen einer freien Gesellschaft geht. Was nützt es, den Sklaven die Ketten zu nehmen, wenn diese dann hinterher doch alle nur blöd herumstehen und sich fragen, wer denn jetzt für ihre Behausung oder die Ernährung sorgen wird. Dieser Gedankenansatz bestärkt mich auch in der Ansicht, dass Freiheit nur von innen kommen kann – und eben nicht durch Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen. Nur der individuelle Drang nach Freiheit in jedem Einzelnen wird die Ignoranz und somit auch die Dummheit vertreiben und sie durch Eigenverantwortung und Ideenreichtum ersetzen. Insofern macht das Schreiben meiner Kolumne vielleicht doch mehr Sinn, als ich denke. Ich möchte Menschen dazu einladen, sich selbst zu ermächtigen; und dies hat dann eben auch etwas mit Bewusstsein zu tun.

Meiner Meinung nach ist selbst der heutige wuchernde Staatsapparat nur eine Folge der vorher generierten Nachfrage. Wenn ich nach Berlin zu Konsorten wie Scholz, Habeck und Baerbock blicke, dann spiegeln diese den geistigen Zustand unserer Gesellschaft wider. Das Theater auf der politischen Bühne ist in meinen Augen die komprimierte Form einer ignoranten Geisteshaltung. Ich nenne diese daher heute vereinfacht Dummheit.

Aufklärung ist unter diesen Gesichtspunkten auch weniger dazu geeignet, das Freiheitsbewusstsein bei seinen Mitmenschen zu generieren. Ein zielführenderer Ansatz bleibt es daher, Freiheit zu leben und dadurch sein Umfeld direkt zu inspirieren. „Manuel, wieso bist du immer so gut drauf?“ „Ganz einfach: Ich genieße es, meine Freiheit auszuleben. Freiheit ist zwar anstrengend, kann aber enorm viel Spaß machen! Probiere es doch mal selbst aus.“


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